Meine fünfbändige Spurensuche (Spur 1 Reisen, Spur 2 Spielen, Spur 3 Schreiben, Spur 4 Dichten, Spur 5 Weben) ist ein eigenwilliges und, wie mir gesagt wurde, einzigartiges Werk, das die Verknüpfung von privaten historischen Dokumenten mit der Gegenwart anstrebt und in beigefügten fiktiven Texten das assoziative Denken als Reaktion auf historische Dokumente vormacht und es diesen gegenüberstellt. In diesen Dokumenten spiegelt sich allgemeine Geschichte und Weltgeschehen.
Jeder der fünf Bände besteht aus einer Collage von zwei Textarten. Einerseits erzählen private, unkommentiert wiedergegebene, historische Dokumente aus einem Familienarchiv als Zeitzeugen private Geschichten. Da ich nicht Historiker bin, liegt mir daran, die Dokumente für sich sprechen zu lassen. Ein Tagebuch aus Ratibor, Schlesien, 1868 bis 1871. Eine Gedichtsammlung aus Breslau 1934. Briefe einer Mutter aus Breslau an ihren Sohn in der Schweiz, 1937 bis 1944. Briefe aus aller Welt an einen ehemals deutschen Empfänger in der Schweiz, 1945 bis 1956. Andrerseits erzählt Fiktion aus der Gegenwart (Romane, Erzählungen, Hörspiele, Theaterstücke, die ich als Schriftsteller geschrieben habe) den Umgang mit dem Wust von geerbten Dokumenten. In der Fiktion werden die Themen der jeweiligen Dokumente aufgegriffen und mit dem Alltag in der Gegenwart verbunden. Spur 2 Spielen enthält direkt keine Familiendokumente, probt aber in einem Hörspiel und einem Theaterstück den spielerischen Umgang mit historischen Figuren und Situationen.
Das ehrgeizige Projekt Spurensuche, insgesamt 1‘918 Seiten auf fünf Bände verteilt, wurde von 2013 bis 2016 bei BoD (Books on Demand) veröffentlicht. Besonderen Wert legte ich auf eine professionelle Gestaltung der Bücher. So werden zum Beispiel im dokumentarischen Teil von Spur 1 Reisen bei der Schrift verschiedene Farben verwendet, um dem Leser auf den ersten Blick die Quelle der Dokumente sichtbar zu machen: blau für Briefe, grün für Tagebucheinträge, rot für deutsche und schweizerische Gesetze, grau für anderweitige Quellen.
Die dem Werk zugrunde liegenden Dokumente wurden 2017 dem Archiv für Zeitgeschichte der EH Zürich übergeben und sind da unter der Bestandssignatur NL Hans Günther Bressler aufgeführt.